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Aktuelles
23.10.2022

Mitgliederversammlung

Vorstand einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

D. Fehlhaber, E. Voßhans, A. Henke, S. Burmeister, W. Strotmann, K. Delker-Lienke, E. Heitlage

Die Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Kreisvereinigung Gütersloh hat den Vorstand einstimmig für weitere drei Jahre im Amt bestätigt.

Unter der Leitung seines Vorsitzenden Andreas Henke gehören dem Gremium auch künftig die stellvertretende Vorsitzende Evelyn Voßhans sowie Silke Burmeister, Karin Delker-Lienke, Detlef Fehlhaber, Eckhard Heitlage und Wolfgang Strotmann an. Bedingt durch die Folgen der Corona-Krise und die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verursachte Energie-Krise steht die Lebenshilfe vor großen Herausforderungen.

Sorgen bereiten vor allem der fehlende Wohnraum für Menschen mit schweren geistigen und körperlichen Behinderungen und der Mangel an Fachkräften. Hinzu kommen die stark steigenden Energie-Preise.

 

Zu Beginn der Mitgliederversammlung erinnerte Andreas Henke, an die Gründung der Lebenshilfe Kreisvereinigung Gütersloh am 24. Januar 1962. In diesem Jahr wurde eine „Tagesstätte für geistig behinderte Kinder“ eröffnet. Dafür stellte die Stadt Gütersloh der Lebenshilfe einen Raum in der Paul-Gerhardt-Schule zur Verfügung. „Durch den unermüdlichen Kampf der Gründergeneration ist aus den Anfängen unseres Vereins eine Erfolgsgeschichte für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen im Kreis Gütersloh geworden“, betonte der Vorsitzende, der auch Mitglied im Bundesvorstand der Lebenshilfe ist. Heute betreuen und fördern rund 135 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche Menschen mit Handicap in den Bereichen Wohnen, Frühförderung und Schule. Zudem engagiert sich die Lebenshilfe als Gesellschafter in den Gremien der Wertkreis Gütersloh gGmbH. Ziel bei allen Aktivitäten ist die größtmögliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

Zu den erfreulichen Entwicklungen der Lebenshilfe gehört die Eröffnung der neuen Geschäftsstelle in der Königstraße 38 im April dieses Jahres. „Wir freuen uns sehr, dass wir im Jahr unseres 60jährigen Jubiläums im Zentrum Güterslohs am Dreiecksplatz angekommen sind“, sagte Henke. „In unserer barrierefreien Etage im ersten Stock des auffälligen Glaskubus befinden sich moderne Arbeitsplätze und Besprechungsräume. Hier sind uns Rat suchende Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen herzlich Willkommen.“ Die Räumlichkeiten bieten auch Möglichkeiten für Ausstellungen. Derzeit sind dort noch bis Ende Oktober Acrylbilder des Malers Werner Starke zu sehen. Kunstinteressierte Bürger können die Werke nach Anmeldung unter der Telefonnummer 05241 28000 betrachten.

Über die Entwicklungen in den Geschäftsfeldern der Lebenshilfe berichtete Geschäftsführerin Ingrid Auweiler. Wirtschaftlich steht die Lebenshilfe auch in der krisenhaften gesellschaftlichen Lage auf einem soliden Fundament. Im ambulant unterstützten Wohnen, einem Wachstumsfeld der Lebenshilfe, betreuen und unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derzeit 62 Menschen mit Behinderungen. Wohnraum bietet die Lebenshilfe überwiegend in insgesamt sechs Hausgemeinschaften in Gütersloh, Harsewinkel und Rheda-Wiedenbrück. Erst vor wenigen Monaten wurde eine Hausgemeinschaft in Versmold mit acht Appartements für junge Erwachsene mit Behinderungen eröffnet.

Darüber hinaus leben insgesamt 57 Menschen mit Behinderungen, die dauerhaft auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind, in den drei stationären Wohneinrichtungen der Lebenshilfe in Harsewinkel. In diesem Bereich spürt die Lebenshilfe den Fachkräftemangel und freut sich über Bewerbungen. Das zweite wichtige Standbein der Lebenshilfe ist die Frühförderung. Hier werden derzeit an den Standorten Gütersloh, Halle, Harsewinkel und Verl jährlich rund 250 bis 300 Kinder  im vorschulischen Bereich von Fachkräften heilpädagogisch und interdisziplinär gefördert. Schließlich ist die Lebenshilfe Träger des Offenen Ganztags an der Blücherschule in Gütersloh, der Mosaikschule in Gütersloh sowie der Förderschule in Halle. Zudem kümmert sie sich um die Schulsozialarbeit an der Michaelisschule und der Blücherschule.

Ein großes Problem sieht die Lebenshilfe darin, dass es so gut wie keinen Wohnraum für schwerstmehrfach behinderte Menschen gibt. Da kaum neue stationäre Wohnheimplätze bewilligt würden, appellierte Henke an die Landespolitik und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sich dringend mit diesem Missstand zu befassen und für diese Menschen geeigneten Wohnmöglichkeiten zu schaffen.